DRP Audioguide

Thema PET 2001, VC20, C64, MOS, Apple

Spielzeit: 2:46 Minuten Sprecher: Guido Klein

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Inhalt

Als Kinder des PET 2001 können sich aber auch die Consumer-Computer von Commodore sehen. Allen voran der VC-20, der erste Heimcomputer für den schmalen Geldbeutel. Auch in ihm arbeitet ein MOS 6502 Prozessor mit rund einem Megahertz [1,02 MHz NTSC-Version, 1,10 MHz PAL-Version]und sein Betriebssystem ist, zu Bill Gates Leidwesen, Commodore Basic.

Aus dem 6502 heraus entstand dann der 6510 Prozessor, welcher seinen internationalen Siegeszug auf Commodores Flaggschiff C64 antrat. Bis heute ist der C64 der meistverkaufte Computer der Welt und, so schätze ich, er wird es wohl auch bleiben. Wer glaubt, der 6502 sei ausgestorben, der sollte mal bei mouser reinschauen, Western Digital legte im Jahr 2012 den 6502, unter eigener Bezeichnung (W65C02S6TPG-14), wieder auf und derzeit (2017) kann man den kleinen Racker für 7 Euro kaufen. Er ist pinkompatibel, hat jedoch nicht die „illegalen“ Opcodes des echten 6502 und kann daher nicht als 100% softwarekompatibel bezeichnet werden. “Computers for the masses, not the classes.” – Computer für die Massen, nicht die Klassen. Das war Jack Tramiels Leitssatz für Commodore. Er focht seine Konkurrenzkämpfe stets über die Preisschiene. Beim PET klappte es anfangs noch nicht so richtig, denn im Heimatmarkt USA blieb der PET hinter den Wettbewerbern Apple II und TRS-80 zurück, was die Verkaufszahlen anbelangte. Commodore setzte stets auf die Taktik, dass alle Bauteile aus dem eigenen Hause kommen mussten. So hielt man sich Klon-Anbieter vom Halse, etwas, woran IBM heute gewiss nicht gerne erinnert wird, in Hinblick auf ihren PC, den sie zwar entwickelt hatten, sich aber dann das große Geschäft damit haben entgehen lassen müssen. Nachteilig ist aber bei einer protektionistischen, sogenannten “Vertikalen integration”, dass man keine zweite Quelle für die eigenen Custom-Chips Bauteile hat. So bremsten Qualitätsprobleme, etwa die unzuverlässigen RAM Bausteine von MOS, oftmals die Liefertreue. Auch war die Erweiterbarkeit durch diese Politik stark begrenzt. Nicht zuletzt wegen seiner offenen Struktur und des Erweiterungsbusses ging der Apple II als klarer Sieger aus dem anfänglichen Dreigestirn der ersten Homecomputer hervor. Drittanbieter boten Erweiterungssteckkarten an, unterboten sich gegenseitig im Preis und befeuerten gleichzeitig die Verbesserung der Hardware. Alles zur Freude des Endanwenders. So zumindest auf dem US-Markt. In Europa und vor allem in Deutschland hatte Commodore wahrlich einen Stein im Brett mit seinen CBM Maschinen. Bis eben irgendwann IBM aufwachte und mit seinem PC alles plättete.
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